Leichenwagen klaut man nicht

„Eigentlich wollte ich doch nur einmal auf der Gewinnerseite stehen“, dachte Alexander, als er bei stockfinsterer Nacht mit einer Leiche im Kofferraum heimlich durch das deutsch-tschechische Grenzgebiet rumpelte. Es war die fixe Idee vom schnellen Geld, der Wunsch nach einem finanziell sorgenfreien Leben anderthalb Jahre nach der Deutschen Einheit in seinem kleinen Ort in der Sächsischen Schweiz, wo die Treuhand einen Betrieb nach dem anderen dicht machte und jeder lieber heute als morgen in den Westen abwanderte. Anfangs lief alles noch ganz gut, bis ihm dummerweise eines Nachts der schöne alte Mercedes-Leichenwagen in Tschechien gestohlen wurde – samt Passagier. Ein Vorhaben, das bis dato nur „ein bisschen illegal“ war, begann sich zu verselbstständigen und nun befand sich Alexander mitten in einem Milieu aus Autoschiebern, Zigarettenschmugglern, Rockerbanden und korrupten Grenzpolizisten. Dass er sich obendrein noch auf eine Liebelei mit der gegen die örtlichen Verhältnisse ermittelnden Kommissarin eingelassen hatte, erschwerte die Gemengelage zusätzlich. Wie würde er da jemals wieder rauskommen?